Prevent Youth Radicalisation – Prävention von Jugendradikalisierung

Die meisten jungen Menschen kommen erfolgreich ins Erwachsenenalter und gehen gut mit den Herausforderungen des Erwachsenwerdens um. Für eine kritische Minderheit stellt die Jugend jedoch eine Zeit dar, in der ernsthafte Probleme auftreten oder frühere Schwierigkeiten eskalieren. Sie können schulische Schwierigkeiten haben, es fehlen ihnen gute Vorbilder oder die Fähigkeit, mit neuen Belastungen oder Risiken umzugehen. Vielleicht wurden sie mit der Entfremdung von einem Teil der Bevölkerung konfrontiert und erlebten Diskriminierung und offenen oder versteckten Rassismus. Da sie keine positiven sozialen und beruflichen Perspektiven sehen, erliegt eine wachsende Zahl den falschen Versprechungen extremistischer Ideologien, wie neonazistischer Gruppen oder des „islamischen Staates“.

Die Folgen einer fehlenden Unterstützung können sehr schwerwiegend sein. „Die beste Prävention besteht darin, Menschen davon abzuhalten, sich überhaupt auf gewalttätige extremistische oder terroristische Aktivitäten einzulassen, oder sie zu überzeugen, sich von solchen Ideen und Methoden abzuwenden……“. Die Menschen, die am besten in der Lage sind, das Phänomen der Radikalisierung anzugehen, sind die so genannten First-Liner – also Menschen, die in direktem Kontakt mit Zielpersonen oder gefährdeten Bevölkerungsgruppen stehen“ (Radikalisation Awareness Network der Europäischen Kommission).

Diese „First-Liner“ benötigen daher neue Fähigkeiten und Kompetenzen, um besser darauf vorbereitet zu sein, mit interkulturellen Spannungen zwischen verschiedenen Gruppen von Lernenden umzugehen und frühzeitig Indikatoren für die Radikalisierung ihrer Lernenden zu erkennen. Viele von ihnen haben jedoch schon vor vielen Jahren ihre Berufsausbildung absolviert, und sie sind oft völlig oder teilweise unvorbereitet auf die Veränderungen in der Organisation unserer Gesellschaft und die konzeptionellen Aspekte der Radikalisierung, die eine Bedrohung darstellen.

Wir werden das Bewusstsein schärfen und Initiativen, Best-Practice-Beispiele und Instrumente identifizieren, die den First-Linern helfen werden, ihre Arbeit besser zu machen, z.B. um herauszufinden, wer gefährdet ist und wie man Menschen, die Unterstützung benötigen, am besten helfen kann. Welche Werkzeuge und Methoden sind verfügbar und am effektivsten, um diese Unterstützung zu bieten? Wer hat traumatische Erfahrungen gemacht und zeigt ein Verhalten, das eine Folge einer posttraumatischen Belastungsstörung ist? Wie kann ein Lehrer solche Symptome erkennen?

Die übergeordneten Ziele sind die Identifizierung und Sammlung evidenzbasierter Ansätze, Initiativen, Programme und Methoden, die:

  • die Attraktivität der Jugend- und Berufsberatungsangebote erhöhen und zur Entradikalisierung beizutragen.
  • den negativen Auswirkungen der Entfremdung entgegenwirken, die bei Jugendlichen häufig auftritt und oft den Weg bereitet, sich Gruppen mit extremen Ideologien anzuschließen, sei es Neonazi, der islamische Staat oder andere terroristische Bewegungen.
  • junge Menschen ermutigen, kritisch über extremistische Botschaften nachzudenken.
  • Berufsschullehrer und Berater mit bewährten Verfahren für wirksame Instrumente und Methoden ausstatten, um ihnen zu helfen, ihre Aufgaben besser zu bewältigen.

Erasmus+
Projektnummer: 2019-1-AT01-KA202-051182
Projektdauer: September 2019 bis August 2021